Kategorien
Ausgaben Kultur im Stöckli Kulturprojekte Kulturvermittlung Langenthaler Stadtrat Politik Politische Arbeit Projektmitarbeit

Offener Brief: Keine Kürzungen in der Krise

Kategorien
Kultur im Stöckli Kulturprojekte Kulturvermittlung Projektmitarbeit

Wir kommen zurück!

Plakataktion für die Sichtbarmachung der Freien Kulturschaffenden Langenthals

Ab Kalenderwoche 25 werden in Langenthal Plakate mit dem Slogan «Wir kommen zurück» und mit zahlreichen Gesichtern Freier Kulturschaffenden zu sehen sein. Diese Sensibilisierungsaktion soll dazu beitragen, dass Freie Kulturschaffende aus Langenthal und Umgebung oder mit starkem Langenthal-Bezug wieder in das Gedächtnis der Bevölkerung gelangen, sichtbar sind und Platz einnehmen.

Ein Kollektiv aus sechs Langenthaler Kulturschaffenden formte sich Ende April mit dem Ziel eine Sensibilisierungsaktion zu organisieren. Während zwei bis drei Wochen wird von Ende Juni bis Anfang Juli 2021 eine Plakat-Aktion in Langenthal zum Ende des Corona-Shutdowns im Kulturbereich unter dem Motto «Wir kommen zurück» stattfinden. Mit der Plakat-Aktion werden wichtige Signale gesendet: Die Freie Kulturszene in Langenthal ist sehr vielfältig und kommt endlich wieder zurück mit ihren kulturellen Angeboten. Damit soll die Bevölkerung für die schwierige Situation der Freien Kulturschaffenden sensibilisiert werden. Gleichzeitig wird auch ein wichtiges Signal an die Freien Kulturschaffenden aus Langenthal und den umliegenden Gemeinden gesendet: Sie wurden nicht vergessen und Langenthal freut sich auf ihre Rückkehr und die kulturellen Angebote.

In der Stadt Langenthal und in den umliegenden Gemeinden ist eine ausserordentlich grosse und vielfältige Freie Kulturszene über alle Sparten hinweg aktiv. Bei pragmatischer Abgrenzung von der Laien- und Freizeitkultur und von der institutionalisierten Kultur können aktuell rund 150 professionelle Kulturschaffende zur Freien Kulturszene in Langenthal gezählt werden: Künstler*innen, Musiker*innen, Autor*innen, Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Veranstalter*innen, Keramiker*innen, DJanes etc.

Diese alle wurden eingeladen, Teil der Aktion zu werden. Rund ein Drittel davon fand sich im Old Capitol zu Fototerminen ein, liess sich dort von Jürg Stauffer ablichten und brilliert nun auf den von Dominik Moret gestalteten Plakaten. Finanziell unterstützt wird die Aktion durch die Jaberg Stiftung und die Kulturkommission Langenthal.

Das Kollektiv besteht aus:

  • Cora Maurer, Kunstschaffende
  • Stefan Schärer, Geschäftstleiter Old Capitol
  • Rainer Walker, Oberaargauische Musikschule Langenthal, Musiker
  • Saima Linnea Sägesser, Kuratorin Kultur im Stöckli, Mitglied Kulturkommission
  • Sabina Weyermann, Oberaargauische Musikschule Langenthal, Musikerin
  • Silvan Rüssli, Kulturbeauftragter Stadt Langenthal
Kategorien
2022 Wahlen

Kandidatur für den Grossen Rat des Kantons Bern

Meine Politik ist präzise feministisch! Ich kandidiere für den Grossen Rat, um den Oberaargau als Kulturstandort zu fördern und bekannter zu machen. Kulturfinanzierung muss insbesondere in den Randregionen des Kantons ankommen, um eben diesen zu stärken! Dies bedingt gute ÖV-Anbindungen! Freiräume zu verteidigen und zu schaffen – für Junge und generationenübergreifend – ist für mich selbstverständlich! Biodiverse Räume ebenso.

Wähle mich am 27. März 2022 auf der Frauen-Liste der SP Oberaargau in den Grossen Rat.

Kategorien
Ausgaben

Kultur im Stöckli: Ausgabe 16

Kategorien
Ausgaben

KiS goes LaSpace

Kategorien
Langenthaler Stadtrat

Motion: Offenlegung der Finanzierung von Parteien und Wahl- und Abstimmungskomitees

Am 29. März 2021 an der zweiten Sitzung der Legislatur 2021 – 2024 von der SP-Grünen-Fraktion eingereicht.

Am 28. Juni 2021 mit 19 zu 18 Stimmen für nicht erheblich erklärt.  

„Offenlegung der Finanzierung von Parteien und Wahl- und Abstimmungskomitees

Der Gemeinderat wird gebeten, ein Reglement für transparente Politikfinanzierung vorzuschlagen. Das Reglement soll mindestens folgende Aspekte umfassen:

– Gesetzliche Grundlage für eine Offenlegungspflicht für alle finanziellen Beiträge und alle geldwerten Leistungen an politische Parteien, Kampagnenkomitees, persönliche Wahlkomitees und sonstige Organisationen, die sich an kommunalen Abstimmungs-und Wahlkämpfen beteiligen. Zu den finanziellen Beiträgen zählen insbesondere Spenden und sonstige Zuwendungen.
– Für die pro Abstimmung/Wahl und pro Jahr summierten finanziellen Zuwendungen von juristischen Personen sowie von natürlichen Personen werden Schwellen formuliert, ab welchen die Offenlegungspflicht gilt. Die Annahme von anonymen Spenden ist verboten.
– Zeitraum und Frist für die Offenlegungspflicht vor dem jeweiligen Urnengang.
– Zweckmässige und möglichst unbürokratische Regelungen zur Überprüfung der Offenlegungs-pflicht.
– Regelung zur Sanktionierung von Verletzungen der Offenlegungspflicht.

Umstritten ist, wo die Schwelle angesetzt wird, ab welcher die Offenlegungspflicht gilt. Es sollen nicht Klein-und Kleinstbeträge offengelegt werden, da dies ein unnötiger Aufwand ist und für die Problema-tik der potentiellen Beeinflussung irrelevant wäre. Die Motionär*innen wollen sich hier noch nicht fest-legen, der Gemeinderatsoll eine Schwelle vorschlagenund diese soll daraufhin Gegenstand der par-lamentarischen Ausarbeitung sein. Ein Bereich zwischen CHF 1’000.00 und CHF3’000.00 ist anzustre-ben.

Begründung: Obwohl das öffentliche Interesse an Fragen der Politikfinanzierung stark zugenommen hat und die mangelnde Transparenz von Organisation wie Transparency International und auch der GRECO (Staatengruppe gegen Korruption) mehrfach kritisiert wurde, ist auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene lange nichts geschehen. Durch die Einreichung der nationalen Transparenzinitia-tive und dank der gewonnenen Volksinitiativen in den Kantonen Fribourg (2018), Schwyz (2018) und Schaffhausen (2020) hat das ThemaFahrt aufgenommen. Mit der überdeutlichen Annahme von Trans-parenzbestimmungen durch die Stimmbürger*innen der Stadt Bern (2020) nun auch in der Kommu-nalpolitik.Diese Entwicklungen offenbaren ein grosses Bedürfnis der Bevölkerung nach mehr Transparenz in der Politikfinanzierung, welches wir unserer Ansicht nach auch in Langenthal nicht weiter ignorieren dür-fen. In einer Demokratie haben die Bürger*innen das Recht zu wissen, welche Interessen hinter Wahl-oder Abstimmungskampagnen stehen. Eine transparente Politikfinanzierung stärkt die Demokratie und erhöht die Glaubwürdigkeit von Parteien, Politiker*innen und unseren demokratischen Institutio-nen. Diese Transparenz schafft Vertrauen. Und Vertrauen ist für eine lebendige Demokratie unentbehr-lich.“

SP/GL-Fraktion (Erstunterzeichnende: Saima Sägesser)

Mein Fraktionsvotum zur SP-GL Motion „Offenlegung der Finanzierung von Parteien und Wahl- und Ab-stimmungskomitees“

An der Stadtratssitzung vom 28. Juni 2021 behandelt

Sprecherin der Motion, Saima Sägesser (SP): Sie haben heute die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben. Wir können mitbestimmen, ob in Langenthal in Zukunft eine gestärkte Demokratie gelebt wird, ob mehr Vertrauen der Bevölkerung in die Parteien und ihre Politikerinnen und Politiker gesteckt wird und ob wir endlich Klartext reden, wenn es um Geldflüsse geht, die die Meinungsbildung beeinflussen. Langenthal kann eine der ersten Städte schweizweit werden, in der eine Offenlegungspflicht für die Parteifinanzierung gilt und dies wäre im Sinne der Förderung einer fairen Demokratie zu verstehen. Mit einer gelebten Transparenz in der Politfinanzierung kann sich auch Langenthal wieder neu positionieren, zeitgemäss handeln, an Attraktivität gewinnen und mit grösseren Städten mitziehen. Die SP/GL-Fraktion dankt dem Gemeinderat, dass er unsere Motion für erheblich erklären möchte. Nun hoffen wir auf Ihre Unterstützung aus dem Stadtrat. Unsere Motion verlangt, dass Parteien und Komitees vor Wahlen und Abstimmungen ihre Finanzen transparent machen sollen. Die Parteien geben dabei der Bevölkerung gegenüber die Herkunft von Spenden an, wenn diese über dem festgelegten Schwellenwert liegen. Dieser Schwellenwert kann zwischen Fr. 1’000.00 und Fr. 3’000.00 liegen und würde dann im Reglement festgelegt werden. Uns geht es darum, für Transparenz zu sorgen, nicht aber Spenden zu verbieten, zu erschweren oder Kleinspenderinnen und -spender in die Öffentlichkeit zu zerren. Wir sind überzeugt davon, dass die Transparenz in einer gelebten Demokratie enorm wichtig ist. Die Bürgerinnen und Bürger haben das Recht darauf zu wissen, wer von wem, welche Geldflüsse erhält, wenn sich diese im Umfang eines solch grossen Betrags bewegen, wie es der Schwellenwert vorgibt. Wer mit welchen Mitteln, welche Werte kauft und unterstützt, soll bekannt gemacht werden. Warum denn auch nicht? Wer Finanzstärke besitzt und diese zur Beeinflussung zur Meinungsbildung einsetzt, soll doch auch dazu stehen. Wenn Geldflüsse nämlich keine Rolle spielen würden, warum tätigt man dann überhaupt Spenden oder unterstützt eine Partei in ihren Anliegen mit einem finanziellen Beitrag? Die Stimmbevölkerung hat ein Recht darauf zu wissen, was da dahintersteckt. Wir wollen keine Politik im Verborgenen, sondern auf Augenhöhe, transparent, nahbar und verständlich. Ein Anliegen, das auch die Stimmbevölkerung hat, müssen wir ernst nehmen. Wenn sich herausstellt, dass in Langenthal keine Beträge in die Parteien fliessen, die über dem Schwellenwert liegen, dann ist das auch okay. Aber das weiss man einfach erst mittels eines Reglements. Nicht umsonst fuhr die SP in den vergangenen Tagen eine aufwendige Social Media-Kampagne und rief dabei alle Parteien dazu auf, ihre Angaben zu teilen. Die Jusos und die Grünen reagierten, Ihr anderen habt geschwiegen. Auch dies ist ein Zeichen für sich und eröffnet natürlich Raum für Fragen wie «Was habt Ihr zu verbergen»? oder «Warum wollt Ihr nicht, dass man weiss, woher welche Beiträge in Euer Kässeli fliessen»? Eine Bilanz wird ja dann spätestens bei der Jahresrechnung gezogen, die ja jede Partei zu erstellen hat. Der Wahlkampf 2020 der SP Langenthal kostete gesamthaft Fr. 29’000.00 und es kann uns niemand sagen, dass es nicht interessant und wichtig zu wissen ist, woher dieses Geld in unsere Kasse floss und wie wir dieses Geld einsetzten. Dank dem Reglement wären wir nicht mehr die Einzigen, die transparent sind. Glücklicherweise wissen wir, dass auch die glp Interesse daran hat, mit ihren Zahlen nicht mehr länger «Versteckis» zu spielen. Das Reglement soll ein handliches Tool sein, das einen unbürokrati- schen und effizienten Prozess für die Offenlegung der Finanzierungen ermöglicht. Aufwand und Ertrag werden absolut im Verhältnis stehen, weil der Wert einer fairen Demokratie gar nicht am Preisschild gemessen werden kann. Und damit wir auch noch dies ansprachen; ja, auf nationaler Ebene müssen zukünftig höchstwahrscheinlich Spenden ab Fr. 15’000.00 offengelegt werden. Dies steht aber in keinem Verhältnis zu unserer politischen Tätigkeit hier bei uns in Langenthal und deshalb benötigt Langenthal ein eigenes Reglement, einen eigenen Schwellenwert und eine eigene Transparenz. Merci.

Kategorien
Langenthaler Stadtrat

Motion für einen zeitgemässen Webauftritt der Stadt Langenthal

Am 26. Oktober 2020 eingereicht von Saima Linnea Sägesser (SP)

Am 21. Dezember 2020 für erheblich erklärt.

Am 20. September 2021 abgeschrieben.

Wer aktuell die Webseite der Stadt Langenthal besucht, begegnet einem Bild, das so nicht unserer schönen Stadt entspricht. Das Design ist altbacken, die Nutzer*innenoberfläche nicht nutzer*innenfreundlich, barrierefrei ist die Webseite auch nicht und wer sich auf die Suche nach Informationen begibt, findet sie meist zu hinters auf der letzten Unterseite als PDF.

Eine Stadt wie Langenthal, hat einen moderneren, nutzer*innenfreundlicheren Webauftritt verdient. Informationen müssen mit wenigen Klicks zugänglich und transparent gemacht werden. Eine Webseite ist nicht nur Informationsplattform, sondern auch Visitenkarte und Spiegelbild. Ein Facelifting ist also bitter nötig.

Mit diesem Vorstoss wird der Gemeinderat beauftragt Massnahmen zu ergreifen, die die aktuelle Webseite ersetzen oder modernisieren. Sie soll so gut wie möglich barrierefrei sein, Informationen transparent und simpel zugänglich machen und bei den Besucher*innen einen positiven Gesamteindruck hinterlassen.

Eingereicht von Saima Linnea Sägesser, SP

Kategorien
2020 Langenthaler Stadtrat Politik Wahlen

Auf in die nächste Legislatur

Mit 1418 Stimmen wurde ich als bestgewählte Stadträtin für die nächste Legislatur vom Langenthaler Stimmvolk bestätigt.

Ich freue mich auf die nächsten vier Jahre und verspreche mit meiner feministischen und nachhaltigen Politik Langenthal positiv zu verändern und in dieser Stadt noch mehr zu bewirken!

Alle Ergebnisse findest du hier: http://www.langenthal.ch/de/politik/abstimmungenundwahlen/abstimmungsresultate/welcome.php?action=showobject&object_id=4178084

Kategorien
Kulturprojekte Projektmitarbeit Text

Langenthaler Kurzgeschichten

Im November 2020 wurde das Buch Langenthaler Kurzgeschichten im Herausgeber Kulturbuchverlag veröffentlicht. Ich durfte Teil diese Projekts sein und eine Kurzgeschichte beitragen.

Und durch die offenen Fenster zieht der grüne Rauch rein in die Stadt“ oder ein Meer für Langenthal handelt von drei Generationen einer Langenthaler Familie und dem einen Haus, das sie alle verbindet.

Kategorien
2020 Politische Arbeit Wahlen

Meine Politik

Langenthal verdient es Politiker*innen zu haben, die tatsächlich anpacken und etwas bewegen wollen. So eine bin ich.
Als Bisherige setze ich mich im Stadtrat dafür ein, dass Langenthal frauen*freundlicher wird. Mein Fokus liegt auf der Geschlechtergerechtigkeit, auf Chancengleichheit auf jeder Ebene und auf Umweltthemen. Auf der Strasse packe ich selber an, um unsere Umwelt von Littering zu befreien. Bei Kultur im Stöckli veranstalte ich kulturelle Alternativen, um Langenthals Vielfalt hervorzuheben. Ich sorge mich um lokale Dienstleistende und deren Anliegen. Mit meinen Kolleg*innen votiere ich im Rat für einen nachhaltigen und starken Bildungsstandort.
Fortschritte im einen Gebiet, bedingen auch solche im anderen, denn nur mit der Berücksichtigung von Verknüpfungen sind positive Veränderungen zu erreichen.

Mir liegt Langenthal am Herzen. Ich bin hier aufgewachsen und werde wohl auch noch ein Weilchen bleiben. Daher erscheint es mir nur logisch, diese Stadt mit meiner Zeit und Energie auch weiterhin mitzugestalten und somit für den Gemeinderat zu kandidieren. Als neue Gemeinderätin werde ich ebenso aktiv, nahbar und anpackend sein.

Unsere Entscheidungen von heute sind die Lösungen von morgen.
Entscheide du dich jetzt für Liste 1, für ein Langenthal von morgen.

Kategorien
2020 Medien über meine Politik Wahlen

Die SP will zulegen, dürfte aber in der Opposition bleiben

Kategorien
Politische Arbeit

Mitglied der Kulturkommission

Kategorien
2020 Politische Arbeit

SP Langenthal Velotour

Mit der SP Langenthal und der JUSO Oberaargau durch Langenthal.

Langenthal hat viel zu bieten und noch mehr als du vielleicht ahnst. Denn jede Person nimmt diese Stadt anders wahr. Besucht andere Orte, erlebt andere Dinge und macht andere Erinnerungen. Mit der SP Langenthal Velokarte laden wir dich ein, Einblick in unsere Orte zu erhalten. Wo trifft man die Satdtrats- und Gemeinderatskandis an? Was bewegt sie? Welches Langenthal leben sie?

Kategorien
Medien über KIS

Die Bernburger vergeben ihren Förderpreis an „Kultur im Stöckli“

Kategorien
Medien über KIS

Eng, intim, erfolgreich

Mit ihrem Projekt «Kultur im Stöckli» gewinnt Saima Sägesser den Förderpreis der Burgergemeinde Bern. Für sie ist es Grund genug, Bedenken beiseitezuschieben und weiterzumachen.

Julian Perrenoud

Hereinspaziert. Saima Sägesser will noch mehr Nachwuchskünstler dazu einladen, bei ihr im Keller auszustellen.
Beat Mathys

Keine Bühne, keine Bar, weder fliessend Wasser noch eine Heizung. Diesem Raum fehlt es an allem. Weisser Kalkputz löst sich von der gewölbten Decke und hinterlässt graue Punkte, dort, wo zuvor Bilder und Installationen hingen.

Der Keller des Stöckli mit seiner schweren, alten und mit Plakaten zugeklebten Holztür wirkt wie eine Abstellkammer für die beiden Velos, die dort stehen. Fünf, vielleicht acht Quadratmeter gross, so genau weiss das Saima Sägesser auch nicht. Doch hier drinnen etabliert sich seit mehr als drei Jahren langsam, aber stetig eine kleine, feine Kulturszene.

Lokale Künstlerinnen und Künstler sollen im «Kultur im Stöckli» inszenieren, experimentieren und ihre Werke der Öffentlichkeit zeigen können, sie sollen begeistern, aber auch scheitern dürfen.

Das Engagement von Saima Sägesser blieb dabei nicht verborgen: Letztes Jahr erhielt sie von der Stadt Langenthal einen mit 1000 Franken dotierten Anerkennungsbeitrag, die Burger zogen in diesem Jahr mit 500 Franken nach, und erst Ende November erhielt die 25-Jährige für ihr Projekt den Jugendförderpreis der Burgergemeinde Bern, der jährlich vergeben wird und neu Prix Effort heisst.

6000 Franken fliessen so in das Gesamtbudget des neu gegründeten Vereins, der bisher eigentlich noch gar nicht über ein echtes Budget verfügt hat.

Der Filz der Hauptstadt

Saima Sägesser arbeitet ehrenamtlich, die Eintritte zu den Ausstellungen sind gratis. Gagen kann sie (noch) keine bezahlen, der Keller ist eine Naturalspende ihres Vaters, dem das Stöckli gehört. Dieser sitzt gleichzeitig auch im dreiköpfigen Vorstand, zusammen mit Saima Sägesser, die im selben Haus wohnt, und deren Partner.

Bereits im Gymnasium fiel sie als Schauspielerin und Aktmalerin auf, mittlerweile steckt sie im zweitletzten Mastersemester in Bern, Theaterwissenschaft und Geschlechterforschung. «Durch dieses Studium habe ich eine feministische Grundhaltung entwickelt», sagt sie.

Aus der einst geplanten Karriere als Schauspielerin wurde vorerst nichts. Die Langenthalerin arbeitet heute aber Teilzeit beim Verein Stattland und spielt bei thematischen Rundgängen durch die Hauptstadt mit, zudem macht sie ein Praktikum bei Radio Rabe.

Obwohl sie den Prix Effort vor der versammelten Burgergemeinde im Bierhübeli überreicht bekam, glaubt sie, dass sie mit demselben Projekt in Bern nie erfolgreich sein würde. «Die Stadt hat eine enorme Überproduktion an Kultur.»

Die Arbeitsweise sei dabei eher kollektiv. «Es ist ein grosser Filz und schwierig, dort in die Szene hineinzukommen.» Langenthal bietet da weit mehr Potenzial für das, was Saima Sägesser sucht. Aber einfach ist es auch hier nicht.

Einerseits muss sie jeweils Passanten von der Strasse in ihren Keller locken, andererseits auch immer wieder neue Künstlerinnen und Künstler davon überzeugen, bei ihr auszustellen.

Ihr kam ebenfalls schon zu Ohren, das Stöckli sei eine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten. «Ich finde diese Haltung schade, denn Kunst und Kultur sollten sich nicht konkurrenzieren, sondern gegenseitig unterstützen.»

Rechtzeitige Anerkennung

Der Rahmen, den Saima Sägesser bietet, unterscheidet sich grundlegend von anderen Angeboten wie dem Stadttheater, dem Chrämerhuus, dem Kunsthaus oder der Galerie L. Nur 18 Sitzplätze passen in den Raum, oder 30 Stehplätze bei einem Konzert. Dann wird es sehr eng und intim. «Aber genau das ist der Charme hier», sagt sie. Der Keller fülle sich schnell, was wiederum wichtig sei für das Selbstvertrauen der Ausstellenden, findet die Preisträgerin.

Nach ihrer dritten Saison war sie jedoch an einem Tiefpunkt angelangt und hatte Bedenken, ihr Projekt überhaupt weiterzuführen. Es fiel ihr schwer, Leute zu finden, die sich engagieren wollen. Das Netzwerk stagnierte, und sie fand, das Potenzial im Stöckli sei ausgeschöpft. Da kam der Förderpreis in Bern gerade recht. «Die Auszeichnung hat mich extrem gefreut und ist eine mega Anerkennung.»

Grund genug, weiterzumachen. Wie lange Saima Sägesser ihren Kulturkeller noch führen wird, hängt vor allem davon ab, wie lange sie noch im Stöckli in Langenthal wohnen bleibt. Auch spielen ihre anderen Engagements eine Rolle: 2015 wurde sie zur Vizepräsidentin der SP Langenthal gewählt, mittlerweile führt sie das Co-Präsidium zusammen mit Roland Loser.

Und ab Anfang nächstes Jahr rückt sie für die abtretende Beatrice Greber im Stadtrat nach. «Das ist vielleicht nicht gerade der ideale Moment, aber bei mir läuft sowieso immer viel.»

War schon immer so und wird wohl immer so sein. Einzig die Freizeit bleibt da auf der Strecke. Saima Sägesser lacht und sagt: «Ich arbeite eigentlich nur. Hobbys habe ich keine.»

Publiziert: 11.12.2018, 11:32